Einen der außergewöhnlicheren Weine der letzen Verkostung möchte ich hier nachträglich noch würdigen. Es ist definitiv - passend zur Jahreszeit - eher ein Vertreter der Kaminweine. Die Rede ist vom 2005er Torres Celeste aus Spanien (Ribera del Duero).



Der Celeste ist ein reiner Tempranillo. Er wird 12 Monate im Barrique ausgebaut. Das merkt man ihm an. Wie der zuletzt beschriebene, hervorragende Museum Reserva, kann es auch dieser tiefdunkle, dichte Rotwein gut leiden, wenn er einige Stunden vor dem Genuss im Dekanter mit Sauerstoff in Berührung gekommen ist.

Wer so lange warten kann, den erwartet eine tolle Kombination aus würzigen und fruchtigen Aromen.

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Bei der Weinprobe am Wochenende stand unter anderem dieser Wein auf dem Tisch, den ich hier erwähnen muss, weil er mit Abstand das erstaunlichste Getränk war, das wir uns gegönnt haben.

Aus Cigales, Spanien: Der 2003er Museum Reserva, ein reinrassiger Tempranillo.

Das schreibt der Kölner Weinkeller, wo die Flasche auch beschafft wurde:

Die 24-monatige Reife in neuen Barriques verleiht diesem reinsortigen Tempranillo aus Cigales seinen satten Kirschenton mit orangefarbenen Reflexen. Nach 12 weiteren Monaten in der Flasche präsentiert er sich jetzt elegant, samtig und harmonisch. Wunderschöner Duft nach roten Beeren und Nelken. Sehr ausgewogene Tannine.

Der Text muss schon etwas älter sein, denn nunmehr sind weitere zwei Jahre der Ruhe in der Flasche vergangen. Und die haben dem Getränk sicher nicht geschadet.

Wer allerdings zu den Beeren vordringen möchte, sollte einen Dekanter und viel Zeit mitbringen. 3 bis 4 Stunden sollte dieser Wein schon stehen, bevor man sich ihm nähert. Wir hatten nicht genügend Dekanter, und so musste er ihm Glas atmen. Wo Anfangs die Holznoten stark überwogen, hat sich dann auch im Glas nach etwa einer halben Stunde das Fruchtaroma breit gemacht.

Toller Wein! Auch sehr ansehnlich - prima als Geschenk für Menschen, die einem wirklich was wert sind.

Was ich hier mal loswerden will: Was ich überhaupt nicht leiden kann, ist wenn man in einer "Gaststätte" Wein bestellen will und es dann nur 0,2 Liter Gläser gibt, die auch tatsächlich nur 0,2 Liter fassen - sprich: sie sind randvoll.

Mal ehrlich, Wein aus einem randvollen Glas? Wer will das? Da kann man ja gleich Eimer nehmen und 10 Strohhalme mitliefern.

Morgen Abend treffe ich mich mit Kollegen (männlich und weiblich) zu einer netten Weinprobe. 9 Personen, 10 Weine und einige Leckereien drumherum. Das sollte doch Spaß machen!

Der Modus: Immer zwei Personen sprechen sich ab und bringen zwei Weine mit, die etwas miteinander zu tun haben sollen.

Mir ist leider meine Begleitung wegen Krankeit abhanden gekommen, nichts desto trotz bringe ich ebenfalls zwei Flaschen mit.

Ausgesucht habe ich:

1. "Valencia Dos" 2005 von Rafael Cambra
Spanien/Valencia, 9,30 EUR



2. Château Macay 2005
Frankreich/Bordeaux/Côtes de Bourg, 8.90 EUR



Was die beiden miteinander zu tun haben?

Naja, es sind schon mal beides Rotweine. ;-) Spaß beiseite... Natürlich sind es Rotweine, aber nicht nur dass, denn sie werden zum Teil aus den gleichen Rebsorten gewonnen: Gemeinsam ist beiden Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc. Beim Chateau Macay ist allerdings der Hauptanteil aus Merlot und es ist außerdem noch Malbec mit drin. Hmm. Ob da ein Vergleich noch taugt? Ich weiß es nicht, aber die Flasche habe ich da und sie will getrunken werden.

Beiden ist auch der Ausbau im Barrique gemeinsam. Der Macay liegt 12, der Dos nach meinen Infos ca. 6 Monate im kleinen Eichenfass. Ich bin gespannt, inwiefern sich der Unterschied bemerkbar machen wird.

Aber genau so gespannt bin ich auf das, was die anderen mitbringen! Ich werde berichten.

Update: Natürlich ist auch der Jahrgang eine Gemeinsamkeit. 2005 soll ja ein ganz gutes Bordeaux-Jahr gewesen sein, heißt es...

Hurra! ich habe soeben dieses Blog eingerichtet. Ein Meilenstein!

Hier werde ich ab jetzt meine Ergüsse zum Thema Wein/Vino/Vin/Wine unters Volk bringen - ob das Volk nun will oder nicht.